07. Mai 2025
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Rechnungsabschluss 2024: 2 Mio. Euro Minus, aber sinkender Schuldenstand
In der Gemeinderatssitzung am 26. März erläuterte Bgm. Martin Krumschnabel im Rahmen einer Präsentation den Rechnungsabschluss der Stadtgemeinde Kufstein für das Jahr 2024. Wichtige Bestandteile des Abschlusses sind der Ergebnis-, Finanzierungs- und Vermögenshaushalt sowie Details zu der Finanzlage und dem Schuldenstand. Am Ende stand dann die Entlastung des Bürgermeisters.

Rechnungsabschluss bleibt unter dem Voranschlag
Der Voranschlag im Ergebnishaushalt für 2024 ging von einem Überschuss von knapp € 2 Mio. aus. Dem gegenüber steht nun ein Rechnungsabschluss mit einem Minus von € -2,226.723 Mio. (Details des Ergebnishaushalts siehe Grafik). Während die Erträge mit € 75.449.300 veranschlagt waren, liegen diese nun tatsächlich bei € 74.379.859,61. Die Summe der Aufwendungen inkl. AfA betrugen € 76.421.736,17 (veranschlagt € 74.195.500 Mio. ). Zusammen mit einer negativen Bilanz bei den Haushaltsrücklagen (€ -184.846,25) entsteht das negative Nettoergebnis.
Der Finanzierungshaushalt zeigt in der Operativen Gebarung noch immer einen Überschuss von € 2.478.276,73 (liegt aber damit unter dem Voranschlag von € 4.662.900). Die Investive Gebarung ergibt einen Nettofinanzierungssaldo von € -1.011.350,28.
Auch die Mehrausgaben im Ordentlichen Haushalt liegen mit € 1,93 Mio. 2024 im Bereich der Vorjahre. Während diese Mehrausgaben in den letzten Jahren aber immer durch den positiven Rechnungsabschluss kompensiert wurden, war das 2024 nicht möglich. Die freie Finanzspritze der Stadt sank von € 4,8 Mio. im Jahr 2023 auf nurmehr € 1,23 Mio. im Jahr 2024. Positiv ist, dass € 4,5 Mio. Euro Schulden veranschlagt, aber nur € 1 Mio. Euro Schulden aufgenommen wurden. Der Vermögenshaushalt weist im Jahresvergleich ein Plus von rund € 4,8 Mio. aus.
Mehrausgaben und Mindereinnahmen
Im Zuge der Präsentation für den Gemeinderat wurden auch die wichtigsten Mehrausgaben des Jahres 2024 aufgezeigt. Besonders der Abgang bei den Altenwohnheimen von € 3,1 Mio. wirkt sich negativ auf den aktuellen Rechnungsabschluss aus. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Abgang in diesem Bereich erneut um 1 Mio. Euro. Auch der Bereich Schulassistenz/Freizeitpädagogik/Mittagstisch bilanziert mit einer Überschreitung von ca. € 1,1 Mio. Weitere aufgeführte Mehrausgaben betrafen die Bereiche Jugendwohlfahrt, die Flüchtlingshilfe/Dowas, den Personalersatz bei der Landesmusikschule, Wartungsgebühren im Bereich Facility Management, Mehrausgaben im Sport und die Errichtung von Grillplätzen (nicht budgetiert). Das Ausbleiben von über 300.000 Euro bei den Erschließungsbeiträgen belastet das Budget zusätzlich.
Schuldenstand sinkt, Verschuldungsgrad steigt
Die Schuldensituation entwickelte sich von 2023 auf 2024 wie auch schon im Vorjahresvergleich: Während der Schuldenstand sank (von 18,87 auf 17,96 Mio. Euro) stieg gleichzeitig der Verschuldungsgrad an (von 66,86 % auf 78,26 %). „Je niedriger die Schulden werden, umso höher wird leider laut der Berechnung der Verschuldungsgrad“, so der Bürgermeister. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt ebenfalls von 966 Euro im Jahr 2023 auf 903 Euro im Jahr 2024. Eine Umsetzung von Großprojekten sieht Bgm. Martin Krumschnabel aufgrund der finanziellen Entwicklungen sehr vorsichtig. Eine Änderung der Finanzlage erwartet er in den nächsten Jahren nicht. Über den Rechnungsabschluss wurde im Anschluss von den Gemeinderät:innen diskutiert, bevor es zur Entlastung des Bürgermeisters kam.
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